Donnerstag, 10. November 2011

Aufgabe 4., Nachschlagewerke

Die Nachschlagewerke - Suche „live“ bringt mich vor allem in den großen Lesesaal der Universitätsbibliothek Wien, wo die Informationsstand- Mitarbeiterinnen sehr freundlich und kompetent helfen.

Nachdem eine Online-Suche in dem Begriffsregister der Enzyklopädie der Neuzeit bereits ergeben hatte, dass es keinen Eintrag für „Punk“ gibt, überzeugte ich mich auch persönlich davon: im zehnten Band der Enzyklopädie befinden sich sowohl „Publizistik“, als auch „Pünktlichkeit“, jedoch kein Punk. Weitere Suchbegriffe, die mir ad hoc einfielen waren „Subkultur“ im Band 12 – keine Angaben zwischen „Subjektivität“ und „Subsidiaritätsprinzip“. Die Suche vereinfachend und verbreitend begebe ich mich zum Suchbegriff „Musik“, wo im achten Band der Enzyklopädie fast 100 Seiten zu Musik, Musiktheorie, Musikästhetik, Geschichte oder zu Musikverlagen angeboten werden – allerdings ohne sich auch einen Millimeter von klassischer Musik zu entfernen.

Ein weiteres allgemeines Nachschlagewerk, welches ich zu Rate ziehe, ist „Propyläen Weltgeschichte“ (I-1.226.156/10) Band 10. Zwischen „Punjab“ und „Puno“ keine Spur vom Punk.

Die „Faszination Weltgeschichte“ vom Bertelsmann Lexikon Institut (II-1.388.635/1) bietet auf den Seiten 340 bis 348 mehrere Essays über „Moderne Musik“, alle von Rolf Dombrowski. Themen der Essays sind u. a. The Beatles, Miles Davis und Philipp Glass – wieder keine Erwähnung vom Punk. Herausgegeben wurde das Buch im Jahre 2004.

Wenn man sich dann Richtung Musikwissenschaft bewegt, wird man fündig. Sowohl die Fachbereichsbibliothek Musikwissenschaft, als auch die UB selbst besitzen eine größere Anzahl von Referenzwerken zu diesem Spezialthema. Das Nächste, was mir in die Hände fällt, ist „Der Brockhaus Musik“ (II-1,405.827). Hier ist auf der Seite 554 ein 17-zeiliger Eintrag zum Thema „Punkrock“. Sowohl musiktechnisch, als auch inhaltlich wird im Kurzbeitrag argumentiert, man gibt die Ursprünge des Punk mit den Sex Pistols an und bezieht sich auf deren Erstling „Anarchy in the UK“ (1977). Die 3. Auflage des Nachschlagewerks erschien 2006.

Weitere Suche bringt mich zu wichtigen Referenzwerken US-amerikanischer Provenienz, wo ich 2 Ausgaben des umfangreichen „The Grove Dictionary of Music and Musicians“ miteinander vergleichen kann. Als Musikreferenzverlag gibt es „The Grove“ seit 1878, andere Sektionen umfassen Kunst, Musikinstrumente etc. Die von mir zuerst gefundene Ausgabe (The Grove Concise Dictionary Of Music, 1988, I-1135469) führt Punk zwar an, allerdings ausschließlich im negativen Kontext: „ […] a number of outrageous and eccentric musicians played in a deliberately raw, amateurish style  […] . Der überarbeitete „The New Grove Dictionary of Music and Musicians“ aus dem Jahre 2001 (2. Ausgabe, Band 20) ist da schon viel differenzierter. Neben der präziseren Zeitangabe (Entstehung des Punk im Jahre 1975 durch Malcolm McLaren) ist die Länge des Beitrags nun 31 Zeilen, es wird auch auf 6 weiterführende Titel in einer Mikrobibliographie verwiesen. Auch sind die wichtigsten Protagonisten der frühen Punkbewegung aufgelistet, von The Sex Pistols über Siouxsie & the Banshees bis hin zu The Clash und The Damned.

Alles in allem, magere Ausbeute; kein Wunder aber, angesichts der relativen Jugend dieser Musikbewegung und dessen oft extremer politischer Ausprägung.

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